2052, Vancouver, Canada

Zur Feier meines 87. Geburtstags und meines ersten erfolgreichen Unisemesters schenkte ich mir eine neue Bleibe und ein Motorrad. Es wurde auch Zeit. Francis hatte inzwischen drei mal das Weite gesucht um dann reumütig und voll von Unterlassungsschwüren zu Emily zurückzukommen, ein Ende war nicht abzusehen und Emily schwankte in vorhersehbaren Zyklen zwischen der Arroganz der zukünftigen Frau des besten aller möglichen Ehemänner und jammerdepressiven TriVid- und Diätcolaexzessen. Ich fürchtete, mein Karma mit einem weiteren Mord zu belasten, wenn ich nicht eilends mein Habitat wechselte. Also machte ich mich auf die Suche nach einer weiteren, netten, modernen Dreizimmerwohnung, begleitet von Jo, einer praktisch veranlagten Soziologin aus dem Diskussionsklub, deren scharfen Blicken keine verzogene Haustür und kein Schimmelfleck im Bad entging. Wir sahen uns eine Menge Wohnungen an, die alle nur den einzigen Fehler hatten, daß ich sie nicht leiden konnte. Irgendwann dämmerte es mir, daß ich einfach eine Aversion gegen nette, gemütliche, praktische Dreizimmerwohnungen entwickelt hatte.

Ich begann, nach verfallenden Palästen zu gucken. Hölzerne Altbauten mit bröckelnder Farbe, sinnlos hohen Räumen und unpraktischen Fenstern, knarrenden Treppenhäusern oder ächzenden Eisenaufzügen in Gegenden, wo Läden für gebrauchte Bücher und gebrauchte Kleider in den Erdgeschossen waren. Das Haus, bei dem ich schließlich fündig wurde, war ein alter Ziegelbau, der zur Jahrhundertwende so richtig fein gewesen war - oder hätte werden sollen, wäre nicht zu jener Zeit die neuterranische Wohnwelle über die Stadt hereingebrochen und alles, was auf sich hielt, in moderne, praktische, vernünftige quadratisch-praktisch-gut Wohneinheiten gezogen. So war der Schuppen im halb luxusrenovierten Neunzigerlook eine Abschreibungsruine geworden. Das oberste Stockwerk war am unfertigsten, eine Atelierfront nach Nordwesten, zum Wasser hin, aber nur ein notdürftig abgetrenntes Badezimmer, eine stöhnende und gurgelnde Heizung und einen grämigen Hausmeister, der Horrorgeschichten über den Vormieter, einen verhungernden Künstler, zum besten gab. Die Einrichtung des irrwitzig großen Wohnraumes bestand aus einem Tapeziertisch, einem Stuhl mit nur noch drei Beinen, einer angeschlagenen Emaillespüle und zahlreichen Farbflecken. Jo ging mit so düsterem Gesicht durch die Bude daß ich fürchtete, sie würde sie als einsturzgefährdet deklarieren und ich müßte für immer auf den Blick durch diese Fensterfront und ein Zimmer von der Größe eines Ballsaales verzichten.

"Nicht schlecht", sagte sie zu meiner Überraschung, als wir draußen waren. "Wahrscheinlich etwas kühl im Winter, und man sollte sich daran gewöhnen, vier Treppen zu laufen... Aber solide Substanz. Mit etwas Arbeit könnte das richtig wohnlich werden. Und genau die richtige Größe für eine gute Party."

Zwei Tage später saß ich vor dem Verwalter, einem mißgelaunten Alten, der der Bruder des Hausmeisters hätte sein können, und unterschrieb den Mietvertrag. Siebeneinhalb Solar im Monat. Ich glaube, ich mag verfallene Paläste.

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Meine Idee wäre es gewesen, eine Firma zu beauftragen, die Bude zu renovieren und einzurichten, aber ehe ich mich versah, hatte Jo schon mehr Freunde aufgetrieben als ich wußte, daß ich hatte, und wir begannen umfangreiche Renovierungsarbeiten, die den Großteil des April in Anspruch nahmen. Ich stellte fest, daß mir das Bauen Spaß machte. Ich lernte auch die anderen Leute im Haus kennen, die Alte und das Pärchen vom Erdgeschoß, eine fünf-Leute-WG im ersten Stock, ein Tänzer im zweiten. Im dritten wohnt das Gespenst, das heißt, niemand, die Türen sind verriegelt und die Fenster vernagelt. Über mir ist das Dach, wo man über die Feuerleiter raufklettern kann, was ich gerne tue.

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Ich richtete stilecht mit 'Fundstücken' ein. Das Mobiliar blieb extrem spartanisch: ein selbstzusammengezimmertes Hochbett, ein abgestoßenes Ex-Luxussofa, der Tapeziertisch, fünf unterschiedliche Stühle, ein fadenscheiniger Perser, ein paar improvisierte Regale und ein Gasherd, für den ich Flaschen schleppen mußte, der aber die altersschwachen Sicherungen schonte. Es sah aus wie auf der Müllhalde. Ich war begeistert.

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Sonderbar, wie leicht es mir fällt, so zu leben. Ich hatte mehr Differenzen erwartet, mehr Sprünge und Widersprüche. '91 konnte ich keinem Gespräch über Alltagsdinge zuhören, ohne mich zu fühlen wie ein Besucher von einem fremden Planeten, und jetzt rede ich selbst mit einem Ernst über Alltagsdinge, als gehörte ich dazu. Manchmal versuche ich, das Gefühl der Fremdheit zu beschwören, aber es gelingt mir nicht. Es ist, als hätte ich mit meiner Ankunft in dieser Stadt mein Leben im MK, in Terrania abgeworfen wie eine alte Haut. Ich kann sogar über Morde auf meinem Karma witzeln, ohne daß der Horror von vor einem Jahr zurückkommt. Entweder ich bin geistig außergewöhnlich stabil, oder vollkommen irre.

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Vielleicht liegt es daran, daß Studentenzeit ein 'dazwischen' ist, wo Veränderung in so etwas abstraktem wie Scheinen und Semestern gemessen wird. Ein Leben in Vorläufigkeit und Provisorien. Und muß man sich nicht als Unsterbliche in Provisorien zu Hause fühlen und nur da, weil es kein 'für immer' gibt, keine unwiderruflichen Entscheidungen, keine Ziele, die etwas anderes als Wegstationen wären, solange die Welt sich weiterdreht.

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Der Sommer kam, es wurde nicht heiß, und es gab keine Staubstürme, was mir sehr recht war. Vor der Stadt konnte man segeln. Bei 'Danny's' bildete sich eine neue In-Clique von Macho-Bikern, und die Frauen, mit denen ich üblicherweise dorthin zum Tanzen gegangen war, sortierten sich in 'beeindruckte' und 'angeätzte'. Ich war unentschlossen, einige von den Knaben waren recht dekorativ und für das Schocken braver Bürger hatte ich schon immer eine Schwäche. Andererseits ging mir das pubertäre Gehabe schon ziemlich auf den Geist. Eine Weile hing ich mit Derek, einem der weniger pubertären der Gruppe, herum. Mich behandelten sie anständig, nachdem ich ihnen ein- oder zweimal gezeigt hatte, wo Barthel den Most holt (das zweite Mal beinhaltete eine gewissen Sachschaden und eine neue Einsicht in die Dinge, die mit einem Motorrad möglich sind), aber ziemlich bald wurde es mir langweilig und, schlimmer, ich spürte wieder Wut aufsteigen in mir über Eve und Dorothy, die alles mit sich machen ließen, und kratzte die Kurve.

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"Gut", sagte Jo eines Tages, als wir hinausgesegelt waren, ich las und sie hatte die Angel ausgeworfen ohne wirklich zu erwarten, etwas zu fangen, "daß du von dem Armleuchtern weg bist. Ich fing schon an, mir Sorgen um dich zu machen."

"Die sind harmlos", sagte ich. "Dumme Jungs."

Sie schnaubte. "Allerdings. Ein Teil von denen wird in ein paar Jahren größere Spießer sein als ihre Eltern es heute sind, ein Teil wird immer so weitermachen und vermutlich im Knast landen, und einige werden sich jeden Freitag vollaufen lassen und das für Rebellion halten."

"Und was wirst du sein?" fragte ich.

"Ich? Ich werde einen vernünftigen, langweiligen Job in einer vernünftigen, langweiligen Firma haben, in meiner Freizeit intelligente Bücher lesen und das für Rebellion halten."

Sie fragte mich nicht, was ich vorhatte, und ich hielt es für besser, darüber zu schweigen.

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Im Juli lief mir eine Katze zu, ein roter Kater, um genau zu sein, mit einem zerfledderten Ohr und Rippen, die man zählen konnte. Ich fütterte ihn, und gelegentlich beehrte er meine Wohnung mit seiner Anwesenheit und wetzte seine Krallen an meinem Sofa, ohne sich allerdings anfassen zu lassen.

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Nichtsdestotrotz kriegte ich wieder Zoff mit dem Hausmeister, der fand, Haustiere seien hier verboten. Ich hatte ständig Streit mit dem Kerl, er behauptete, es sei Ruhestörung, wenn ich Leute da hatte (Leo, der Tänzer, der zwei Etagen unter mir wohnte, sah das nicht so), ich sollte mein Motorrad nicht im Hinterhof abstellen (wahrscheinlich war der für Sperrmüll reserviert), und so weiter und so fort. Drei Tage später kriegte ich einen Brief von der Hausverwaltung, in dem sie mit Kündigung drohten.

"Was meinst du", fragte ich Leo, "hat es Sinn, sich im Gegenzug über die schlappen Sicherungen zu beschweren?"

"Vielleicht", sagte er, "wenn man glaubt, daß Sieben eine magische Zahl ist. Die sechs Beschwerden, die wir schon gemacht haben, waren jedenfalls für Katze."

Ich brütete eine Weile darüber. Ich hatte keine Lust, auszuziehen, sprach mit der Mieterberatung und allen möglichen Leuten und fand keine Lösung. Bis mir eines Morgens, als ich wieder einmal in den Hausmeister rannte und mir sein Gemoser anhören mußte, eine von diesen 'Es ist verrückt - aber warum nicht?' Ideen kam.

Ich rief eine Nummer in Terrania an, die nicht im Telefonbuch steht. Auf der anderen Seite der Welt war Abend, und ich erwischte ihn zu Hause.

"Hi Bully!" sagte ich. "Solveig hier. Könntest du mir die Nummer deines Anlageberaters geben?"

Er fand das witzig und gab mir nicht nur die Nummer, sondern erklärte auch, er werde den vielbeschäftigten Herren Leroy & Kimble in Chicago eine Nachricht zukommen lassen, daß sie sich meiner annehmen sollten. Dann fragte er mich, wie's mir ginge und ich schwärmte ihm ein bißchen von der Gegend vor, wohl wissend, daß Bully eine gutsortierte Kneipe jeder 'Gegend' vorzieht.

Als ich am nächsten Morgen in Chicago anrief, merkte ich, daß Bully Wort gehalten hatte. Der Chef sprach persönlich mit mir, und als er erfuhr, daß ich in Vancouver war, fragte er, ob ich mich an ihr Westküstenbüro in Seattle wenden wollte, oder ob er mir einen seiner Angestellten vorbeischicken sollte. Ich entschied mich für Seattle und fuhr gleich los.

Zwei Stunden später konnte ich feststellen, daß Leroy & Kimble ein WIRKLICH feiner Laden war, keiner hob über meine schrunzigen Motorradklamotten auch nur die Augenbraue. Die Lokalchefin, eine Mrs Haringar, war bereits informiert, und als ich am Abend zurückfuhr, hatte Mrs Haringar mein Geld zum damit spielen (mit ein paar Auflagen) und ich war stolze Besitzerin eines verfallenen Palastes in Vancouver. Innerhalb einer Woche hatten wir einen neuen Hausmeister, einen funktionsfähigen Aufzug und die Reparatur der Installationen war im Gange. Die anderen Mieter wunderten sich über den plötzlichen Umschwung. Ich hielt, wie es sich gehört, meine Klappe.

Der rote Kater, inzwischen besser im Fell, streicht durch meine Küche, ich sehe ihm zu und muß lachen. Hätte der Hausmeister sich wegen ihm nicht so angestellt, ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Schuppen kurzerhand zu kaufen. Folglich: 8 K Solar - für die Katz!

"Ich hoffe, Roter", sagte ich, "du weißt, was du mir wert bist."

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Im August waren Prüfungen und der Prof nahm mich zur Seite und lobte meine Leistungen in Kybernetik, er könnte mir, sagte er, ein Stipendium für Terrania verschaffen, wenn ich mich entschließen würde, Kybernetik zu meinem Hauptfach zu machen. Ich lehnte höflich ab, aber er war offenbar entschlossen, seine Einserstudentin nach Terrania zu bringen. Zufall 'rettete' mich: Am wärmsten Tag des Jahres gab es bei 'Danny's' eine Saalschlacht, als eine Gruppe von Tough Guys aus Seattle sich unbedingt mit den Lokalchamps anlegen mußte. Ich war noch mittendrin, als die Bullen kamen, und so wurde mein Name wieder mal aktenkundig. Das Bild, das meine Akte von mir zeichnete, machte mir langsam ein wenig Sorgen, aber die Sache mit dem Stipendium war damit wenigstens gestorben. Ein paar Tage später rief Bully an, fragte, was da los gewesen sei und glaubte meinen Unschuldsbeteuerungen offenbar nicht, nahm's aber mit Humor, und so tat ich das gleiche.

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Für den Winter bereicherte ich meinen Stundenplan um ein Journalistik-Seminar. Als wenn ich nicht genug zu tun hätte. "Wissensgeilheit", knurrte Jo, die sich mit ihren vier Semestern als alte Häsin im Unibetrieb fühlte. "Typische Anfängerkrankheit. Du wirst dich überarbeiten, wenn du alles belegst, was interessant klingt."

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Aber, schäbiger 128er-IQ hin oder her, ich lerne schnell und leicht. Um in Form zu bleiben verbringe ich viermal die Woche zwei Stunden auf der Schießbahn oder im Dojo, zwei Abende gehören der Uni, einer dem Diskussionsclub und der Rest der Zeit mir. An einem normalen Tag stehe ich um halb acht auf, gehe zum Sport, bin um 10 an der Uni (keine acht-Uhr-Vorlesungen für mich, no Sir, und meine Kommilitonen denken alle, ich schlafe gerne lange), ich bleibe bis sechs und habe dann den Abend, um zu tun, was gerade anliegt. Ich komme mit meiner Zeit gut hin. (Ich habe übrigens KEIN TriVid-Gerät.)

Die meisten meiner Wochenenden und Ferien verbringe ich in den Bergen. Ich finde, daß sie wertvoll sind und leicht verlorengehen können. Schon fressen sich Gleiterstraßen und Touristendörfer in den Wald und die Hänge, klimatisierte Erholungskuppeln, unter denen sich künstliche Südsee verbirgt, und in dem öden, nutzlosen, 'wertlosen' Land im Norden und Osten wachsen grau und kalt Fabriken, robotisierte Fertigungsstraßen. Terra hat sieben Milliarden Menschen, und die wollen alle leben, wollen alle in Wohlstand und Bequemlichkeit leben, (wer wollte es ihnen verdenken,) und nur sehr wenige von ihnen scheren sich darum, ob sich ein echter Himmel über ihnen befindet und ob der Blick aus dem Fenster nicht eine Projektion ist. In manchen Nächten schaue ich zu den Sternen hinauf und fürchte aus tiefstem Herzen den Tag, an dem die ganze Galaxis sicher, wohlhabend und zivilisiert sein wird. Wenn es in unserer Macht liegt, wird dieser Tag kommen, denn es kann doch kein vernünftiger Mensch Gefahr, Armut und Barbarei herbeiwünschen! Außer mir, anscheinend, wenn ich das Gegenteil so fürchte. Und doch werde ich nach Ablauf der fünf Jahre nach Terrania zurückgehen und Leben und Gesundheit für Prinzipien aufs Spiel setzen, die ich nie universell in Aktion sehen möchte.

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Ich brachte dieses Thema im Diskussionsclub auf, was, im Nachhinein betrachtet, vielleicht ein Fehler war. Obwohl ich vorsorglich betont hatte, den Advocatus Diaboli spielen zu wollen, fand ich mich als naive, reaktionäre Anarchistin abgestempelt. (Nikki hätte es geliebt!) Entweder fand niemand außer mir das Bild eines komplett geordneten Universums schrecklich, oder niemand außer mir konnte es sehen. Ein Typ, ein Volkswirtschaftler namens Max, wurde ausfallend und fragte, ob es mir gefallen würde, in Afrika gelebt zu haben und verhungert zu sein, und ich konnte ihm nicht klar machen, daß das Teil meiner Frage war und keine Behauptung, die ich aufstellte.

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Jo lachte, als ich ihr davon erzählte. "Du hättest von Bären reden sollen", sagte sie.

"Bären?"

"Man merkt, daß du aus Terrania bist! Rede von Bären. Schöne Viecher. Groß, pelzig, beeindruckend. Können Mus aus dir machen wenn sie hungrig oder schlecht gelaunt sind. Und dann frage, ob es OK wäre, die Bären auszurotten, wenn sie pro Jahr ein oder zwei Menschen fressen. Frage sie, ob sie lieber für immer in einer Welt ohne Bären leben wollen, nur weil ein paar Camper Jahr für Jahr dumm genug sind um sich fressen zu lassen. Du wirst staunen, wie anders auf einmal alles aussieht!"

Ich dachte an Bären und grinste. "Du KÖNNTEST recht haben. Aber ist das noch die gleiche Frage?"

"Ist sie es nicht? Du bist die Propagandastudentin!"

Ich glaube, diese Bären werde ich mir merken.

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Dezember, bald Weihnachten. Jo erzählt, ihre Eltern, auf dem sozialen Trip, planten, mich armes Waisenkind zu Weihnachten einzuladen. Ich weiß noch nicht, ob ich mir das antun soll. Der Kybernetik-Prof will mich auf einem Kolloquium zwischen Weihnachten und Neujahr haben. Derek, den ich immer noch gelegentlich treffe, wenn seine Kumpels nicht dabei sind, schlug vor, für ein paar Tage in die Jagdhütte seines Onkels zu fahren. Seine Absichten sind relativ klar und mir nicht unbedingt ungelegen. Sieht so aus als sei ich eine gefragte Persönlichkeit.

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Betty fragt, ob ich nicht Weihnachten nach Hause kommen wollte.

Nach Hause. Hmph. Terrania mit seinen geheizten Straßen, seinen Passagen, seinem eisblauen Winterhimmel, dreißig Grad unter Null.

Wo gehe ich hin? Oder verbringe ich Weihnachten allein in meinem großen Zimmer und schaue auf dem Nebel vom Meer, in dem die weihnachtlichen Lichter schwimmen wie verlorenen Seeleute?

Willkommen zurück in einer Welt voller kleiner Entscheidungen, Solveig.

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Am Ende verbrachte ich Weihnachten im Fiddler's Green, wo eine laute, wilde Jam Session ablief, trank viel Guiness und Whiskey und gab eine betrunkene Interpretation von 'Fairytale of New York' von mir im Duett mit einem Riesen, der so aussah, als hätte man ihn aus Dekogründen direkt von den Aran-Inseln importiert. Er hieß, erfuhr ich später, Adam Flynn, war der Bruder des Besitzers der Kneipe und unterrichtete Englisch und Geschichte an einer High School in Toronto. Dann schlief ich meinen Kater aus, und morgen fahre ich auf dieses Kolloquium. Bin ja mal gespannt.

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© inge 1997